Appenzeller Sennenhunde
von der Erftquelle
Appenzeller
Sennenhunde
von der Erftquelle
90 Jahre - Appenzeller Sennenhund im SSV
Rassestandard Appenzeller
Allgemeines Erscheinungsbild:
Dreifarbiger, mittelgroßer, fast quadratisch gebauter Hund, in allen Teilen harmonisch ausgeglichen, muskulös, mit pfiffigem Gesichtsausdruck.
Wichtige Maßverhäitnisse:
Widerristhöhe zu Körperlänge = 9:10, eher gedrungen als lang. Fanglänge zum Oberkopf = 4:5.
Verhalten und Charakter (Wesen):
lebhaft, temperamentvoll, selbstsicher und furchtlos. Leicht mißtrauisch gegenüber Fremden; unbestechlicher Wächter; freudig, lernfähig. Kopf: harmonisches Größenverhältnis zum Körper, leicht keilförmig.
Oberkopf:
ziemlich flach, am breitesten zwischen den Ohren, zum Fang hin sich gleichmäßig verjüngend. Hinterhauptbeinhöcker sehr wenig ausgeprägt. Stimfurche mäßig ausgebildet, Stirnabsatz wenig ausgebildet.
Nase:
beim schwarzen Hund schwarz, beim bavannabraunen Hund braun (möglichst dunkel).
Fang:
mittelkräftig, gleichmäßig sich verjüngend, mit kräftigem Unterkiefer. Nasenrücken gerade.
Lefzen:
trocken und anliegend, beim schwarzen Hund schwarz, beim havanna-braunen Hund braun (möglichst dunkel) pigmentiert.
Gebiß:
kräftiges, vollständiges und regelmäßiges Scherengebiß; Zangengebiß toleriert. Ein fehlender oder doppelte PM 1 (Prämolaren 1) und das Fehlen der M 3 (Molaren 3) toleriert.
Backen:
kaum ausgeprägt.
Auge:
ziemlich klein, mandelförrnig, nicht vorstehend, etwas schräg gegen die Nase gestellt. Ausdruck lebhaft. Farbe beim schwarzen Hund dunkelbraun bis braun; beim havannabraunen Hund: helleres Braun, aber so dunkel wie möglich. Augen-lider: gut anliegend, beim schwarzen Hund schwarz, beim havannabraunen Hund braun (möglichst dunkel) pigmentiert.
Ohren:
ziemlich hoch und breit angesetzt, hängend, in Ruhestellung flach und an den Backen anliegend getragen; dreieckig, an der Spitze leicht abgerundet. Bei Aufmerksamkeit am Ansatz angeho-ben und nach vorne gedreht, so daß von vorne und oben gesehen, der Kopf mit den Ohren ein auffälliges Dreieck bildet.
Hals/Körper:
mittellang, kräftig, trocken kräftig, kompakt.
Rute:
hoch angesetzt, kräftig, von mittlerer Länge; dicht behaart, Haare an der Unterseite etwas länger. in der Bewegung eng über die Kruppe gerollt, seitlich oder in der Mitte getragen.
Haarkleid:
Stockhaar, fest und anliegend.
Beschaffenheit des Haares:
Deckhaar dicht und glänzend. Unterwolle dicht, schwarz, braun oder grau; Durchscheinen der Unterwolle unerwünscht. Leicht ge-welltes Haar nur auf Widerrist und Rücken toleriert, aber unerwünscht.
Farbe und Zeichnung:
Grundfarbe schwarz oder havan-nabraun, mit symmetrischen rost-braunen und weißen Abzeichen. Kleine rostbraune Abzeichen (Flecken) über den Augen. Rost-braune Abzeichen an den Backen, an der Brust (links und rechts, im Bereich des Schulter-Oberarm-Gelenkes) und an den Läufen, wobei das Rostbraun stets zwischen Schwarz bzw. Havannabraun und Weiß liegen muß. Weiße Abzeichen: gut sichtbare weiße Blesse, die vom Oberkopf ohne Unterbrechung über den Nasenrücken zieht und die Schnauze ganz oder teilweise umfassen kann. Weiß vom Kinn über Kehle ohne Unterbrechung bis zur Brust. Weiß an allen vier Pfoten. Weiß an der Rutenspitze. Weißer Nackenfleck oder halber Halsring toleriert. Durchgehender dünner weißer Halsring zwar toleriert, aber nicht erwünscht.
Widerristhöhe:
Rüden: 52 bis 56 cm, Toleranz 50 bis 58 cm.
Hündinnen: 50 bis 54 cm, Toleranz 48 bis 56 cm.
Der Appenzeller Sennenhund gehört zu den vier Schweizer Sennenhundrassen:
Appenzeller, Berner Sennenhund, Entlebucher Sennenhund und Großer Schweizer Sennenhund. Die als übereinstimmen
des Merkmal in ihrer Fellfarbe Dreifarbigkeit (schwarz, weiß, rot-braun) haben.
Dreifarbiger, mittelgroßer, fast quadratisch gebauter Hund, in allen Teilen harmonisch ausgeglichen, muskulös, mit pfiffigem Gesichtsausdruck.
Wichtige Maßverhäitnisse:
Widerristhöhe zu Körperlänge = 9:10, eher gedrungen als lang. Fanglänge zum Oberkopf = 4:5.
Verhalten und Charakter (Wesen):
lebhaft, temperamentvoll, selbstsicher und furchtlos. Leicht mißtrauisch gegenüber Fremden; unbestechlicher Wächter; freudig, lernfähig. Kopf: harmonisches Größenverhältnis zum Körper, leicht keilförmig.
Oberkopf:
ziemlich flach, am breitesten zwischen den Ohren, zum Fang hin sich gleichmäßig verjüngend. Hinterhauptbeinhöcker sehr wenig ausgeprägt. Stimfurche mäßig ausgebildet, Stirnabsatz wenig ausgebildet.
Nase:
beim schwarzen Hund schwarz, beim bavannabraunen Hund braun (möglichst dunkel).
Fang:
mittelkräftig, gleichmäßig sich verjüngend, mit kräftigem Unterkiefer. Nasenrücken gerade.
Lefzen:
trocken und anliegend, beim schwarzen Hund schwarz, beim havanna-braunen Hund braun (möglichst dunkel) pigmentiert.
Gebiß:
kräftiges, vollständiges und regelmäßiges Scherengebiß; Zangengebiß toleriert. Ein fehlender oder doppelte PM 1 (Prämolaren 1) und das Fehlen der M 3 (Molaren 3) toleriert.
Backen:
kaum ausgeprägt.
Auge:
ziemlich klein, mandelförrnig, nicht vorstehend, etwas schräg gegen die Nase gestellt. Ausdruck lebhaft. Farbe beim schwarzen Hund dunkelbraun bis braun; beim havannabraunen Hund: helleres Braun, aber so dunkel wie möglich. Augen-lider: gut anliegend, beim schwarzen Hund schwarz, beim havannabraunen Hund braun (möglichst dunkel) pigmentiert.
Ohren:
ziemlich hoch und breit angesetzt, hängend, in Ruhestellung flach und an den Backen anliegend getragen; dreieckig, an der Spitze leicht abgerundet. Bei Aufmerksamkeit am Ansatz angeho-ben und nach vorne gedreht, so daß von vorne und oben gesehen, der Kopf mit den Ohren ein auffälliges Dreieck bildet.
Hals/Körper:
mittellang, kräftig, trocken kräftig, kompakt.
Rute:
hoch angesetzt, kräftig, von mittlerer Länge; dicht behaart, Haare an der Unterseite etwas länger. in der Bewegung eng über die Kruppe gerollt, seitlich oder in der Mitte getragen.
Haarkleid:
Stockhaar, fest und anliegend.
Beschaffenheit des Haares:
Deckhaar dicht und glänzend. Unterwolle dicht, schwarz, braun oder grau; Durchscheinen der Unterwolle unerwünscht. Leicht ge-welltes Haar nur auf Widerrist und Rücken toleriert, aber unerwünscht.
Farbe und Zeichnung:
Grundfarbe schwarz oder havan-nabraun, mit symmetrischen rost-braunen und weißen Abzeichen. Kleine rostbraune Abzeichen (Flecken) über den Augen. Rost-braune Abzeichen an den Backen, an der Brust (links und rechts, im Bereich des Schulter-Oberarm-Gelenkes) und an den Läufen, wobei das Rostbraun stets zwischen Schwarz bzw. Havannabraun und Weiß liegen muß. Weiße Abzeichen: gut sichtbare weiße Blesse, die vom Oberkopf ohne Unterbrechung über den Nasenrücken zieht und die Schnauze ganz oder teilweise umfassen kann. Weiß vom Kinn über Kehle ohne Unterbrechung bis zur Brust. Weiß an allen vier Pfoten. Weiß an der Rutenspitze. Weißer Nackenfleck oder halber Halsring toleriert. Durchgehender dünner weißer Halsring zwar toleriert, aber nicht erwünscht.
Widerristhöhe:
Rüden: 52 bis 56 cm, Toleranz 50 bis 58 cm.
Hündinnen: 50 bis 54 cm, Toleranz 48 bis 56 cm.
Der Appenzeller Sennenhund gehört zu den vier Schweizer Sennenhundrassen:
Appenzeller, Berner Sennenhund, Entlebucher Sennenhund und Großer Schweizer Sennenhund. Die als übereinstimmen
des Merkmal in ihrer Fellfarbe Dreifarbigkeit (schwarz, weiß, rot-braun) haben.
Die Herkunft des Appenzeller Sennhundes
Alle vier Schweizer Sennenhundrassen haben als Mutterland die Schweiz. Ob sie nun, wie in alten Schriften zu finden, von den Molossern abstammen, die vor mehr als 2000 Jahren durch die römischen Heere über die Alpen, in die Schweiz gebracht wurden, oder aber wie man heute eher annimmt, von großen, schweren Hunden abstammen, die schon immer im Alpenraum gehalten wurden, ist aber sicher für die Rassen heute nicht von wesentlicher Bedeutung.
1. Hypothese:
Der Appenzeller Sennenhund ist aus Ahnen asiatischen Ursprungs über die Molosser des Römerreichs durch Kreuzung mit hier bereits vorhandenen Hirtenhunden hervorgegangen.
Der Appenzeller Sennenhund wäre demnach also ein Abkömmling asiatischer Doggen, als deren Stammvater der schwarze Tibetwolf (Canis niger) angenommen wird. Da doggenartige Hunde in prähistorischer Zeit noch nicht in unserem Land vertreten waren, ist besonders der Weg interessant, auf dem diese Hunde bis zu uns gekommen sind. Noch vor Christi Geburt brachten die Griechen und Phönizier viele Doggen aus Persien, Assyrien und dem Himalaja-Gebiet in ihre Heimat. Auf dem Handelsweg gelangten diese Hunde dann ins Römerreich und in den Westen Europas, wo sie heute noch in Spanien als Mastin, in Gallien als Bordeauxdogge, in Britannien als Mastiff und in Dänemark als Dänische Dogge vorzufinden sind.
Die römischen Schriftsteller nannten alle grossen Hunde "Molosser" und unterschieden einen leichteren und einen schwereren Schlag. Der leichtere diente als Hirtenhund zum Schutze der Herden, und der schwerere Schlag wurde als Wächter von Haus und Hof sowie als Kriegs- und Kampfhund eingesetzt. Mit den römischen Heeren kamen diese Hunde nach Helvetien, wo sie sich mit den bereits heimischen Hunden des Voralpenlandes verbastardisierten. Allgemein werden der Appenzeller und der Entlebucher Sennenhund als Abkömmling der leichteren Molosser-Form betrachtet, während der Berner und der Grosse Schweizer Sennenhund eher von der schwereren abstammen.
2. Hypothese:
Der Appenzeller Sennenhund stammt von Ahnen ab, die schon seit eh und je in unserem Lande heimisch waren und sich erst relativ spät zu den verschiedenen Lokalrassen entwickelten.
Die Vertreter dieser Hypothese sind der Meinung, dass sich der Doggentypus an verschiedenen Stellen zu verschiedenen Zeiten wiederholt habe, und sie erblicken im Sennenhund deshalb eine uralte Schweizer Rasse der "Wolfshunde und Inostranzewi-Gruppe". Sie gehen also davon aus, dass die Sennenhunde nicht in die Schweiz eingeführt wurden, sondern eine im Lande selbst entstandene, autochthone Rasse seien. Belegt wird diese Ansicht mit der körperlichen und physischen Ähnlichkeit des alten, ursprünglich über ganz Europa verbreiteten Metzgerhundes mit unseren Schweizer Sennenhunden, woraus gefolgert wird, dass diese eine lokale Rassevariation des Metzgerhundes oder Mastins sind.
Fest steht jedoch folgendes:
1853 wird im Tierleben der Alpenwelt erstmals ein Appenzeller Sennenhund als ein: " hellbellender, kurzhaariger, mittel großer, vielfarbiger Sennenhund" beschrieben, der: " strichweise in ganz regelmäßigem, spitzartigen Schlag, teils zur Hut der Hütte, teils zum Zusammentreiben der Herde, vorzufinden ist".
1896 wurde der Appenzeller Sennenhund als eigenständige Rasse bezeichnet
Der erste Rassestandard wurde unter Mitwirkung des großen Förderers,des Forstmeisters Max Sieber, der Ende des letzten Jahrhunderts anläßlich der von der Ost-Schweiz ausgerichteten Viehschauen auf den Appenzeller aufmerksam wurde - festgelegt. Die Rasse wurde mit acht ausgewählten Hunden an der ersten internationalen Hundeausstellung in Winterthur/Schweiz vorgestellt. Dank der Anregung von Prof Dr.Albert Heim,der sich sehr engagiert der Schweizer Sennenhunde und damit auch des Appenzellers annahm, wurde 1906 der Schweizer Appenzeller-Sennenhunde-Club mit dem Zweck gegründet, die Rasse in ihrer Natürlichkeit zu erhalten und zu fördern. Mit der obligatorischen Eintragung aller geborenen Welpen in das Appenzeller Hundestammbuch" begann die gezielte Reinzucht.
Das ursprüngliche Zuchtgebiet war das Appenzellerland. Heute wird die Rasse über die ganze Schweiz verteilt und über die Landesgrenzen hinaus in vielen Ländern gezüchtet. Die Rasse Appenzeller Sennenhund ist durch ihren eigenen Rassestandard festgelegt und grenzt sich, wie auch die anderen Sennenhundrassen ,klar von einander ab. Obschon der Appenzeller Sennenhund bis heute viele Liebhaber gefunden hat, ist die Zuchtbasis immer noch relativ klein. Ist diese Rasse nicht gar vom Aussterben bedroht?
Die Schweizer Stiftung Pro Specie Rara hat zusammen mit dem Schweizerischen Club für Appenzeller Sennenhunde ein Erhaltungsprogramm ausgearbeitet ,,Appenzeller Sennenhunde auf Appenzeller Höfen" lautet das Motto des Projekts zur Förderung des reinrassigen Appenzellers. Ziel ist es, diese natürliche Sennenhundrassen unverfälscht zu erhalten und vor unsinnigen Züchtungen zu bewahren. Erreicht werden soll das besonders in seinem ursprünglichen Stammgebiet, den beiden Appenzeller Halbkantonen und der sanktgallischen Nachbarschaft.
Sein Arbeitsfeld
Der Appenzeller Bauer züchtete nur mit kerngesundem "Material". Was nicht den ganzen Tag bei jeder Witterung schaffen, laufen, rennen, treiben, bellen und nachts auch noch hell wachsam sein konnte, wurde eliminiert, ausgemerzt.
Diese Worte eines Kynologen sagen viel aus über die hohen Anforderungen, die an Appenzeller Sennenhunde gestellt werden. In seinem ursprünglichen Arbeitsfeld - dem Bauernhof - wird er nach wie vor als Viehtreiber und Hof-(Wach-)Hund gehalten.
Er hat die verschiedensten Aufgaben: Er hilft beim Ein- und Ausstallen des Viehs, insbesondere von Rindern, Schweinen und oft auch von Geflügel. Er leistet wertvolle Dienste beim Ein- und Austreiben des Viehs von der und zur Weide und beim Hüten, womit er dem Landwirt im Tal sie dem Senn auf der Alp die Arbeit wesentlich erleichtert. Ein "Appenzeller" vollführt seine Treibarbeit in der Regel bellend.
Vom Geschick des Appenzeller Sennenhundes wird viel berichtet. Es ist gut möglich, dass ein guter Treiber zwei ineinander geratene Herden aufgrund des spezifischen Herdengeruchs innert kurzem zu trennen vermag. Auch dass ein "Appenzeller" auf der Landstrasse eine Herde von 20 Zuchtstieren und eine Herde von 100 und mehr Stück bemeistere, ist absolut nicht übertrieben.
Der Schweizerische Verein für Katastrophenhunde hat bei Katastrophen im Ausland bereits sehr gute Erfahrungen mit ihm gemacht, und der "Appenzeller" wird immer mehr auch als Begleit-, Schutz-, Lawinen- und Fährtenhund verwendet.
Zucht und Verbreitung
Der schwarz-weiß-rot/braune Hund im Volksmund wegen der weißen Blässe auf Nase und Stirn liebevoll Bläss genannt, ist vom Aussterben bedroht. Gerade noch 20 rassereine Hündinnen und 15 Rüden bellen im Appenzeller Land. Etwa 200 Rassetiere sind es in der ganzen Schweiz. Starke Appenzeller Sennenhund-Populationen gibt es noch bei uns in Deutschland und den Niederlanden.
Seit Beginn der Reinzucht stiegen in der Schweiz die Wurfmeldezahlen bis heute auf ca. 15-20 Würfe und ca. 150 Welpen pro Jahr an. Eine gewisse Kontinuität ist in den letzten Jahren erkennbar. In Deutschland wurde zum ersten Mal 1925 durch die Begründerin des Schweizer Sennenhund-Vereins, Nanni Behrens ,ein Wurf Appenzeller Sennenhunde gezüchtet. Kontinuität trat bei uns in der Zucht der Appenzeller jedoch erst mehr als 50 Jahre später ein. In den letzten Jahren liegen die Wurfeintragungen bei etwa 15 Würfen und ca.60 bis 90 Welpen. 1995 wurden in der Schweiz nur noch 115 reinrassige Appenzeller Welpen geboren, von denen 24 Welpen, zumeist wegen Inzuchtfehlern, nicht aufgezogen wurden.
Das Tierschutzgesetz der Schweiz gestattet es auch heute noch, Welpen, z.B. mit Zeichnungsfehlern oder Knickruten, zu töten. Die dortigen Zuchtwartinnen/Zuchtwarte überlassen es jetzt oft den Züchtern, da es sich mittlerweile um eine Kann-Bestimmung handelt. Die meisten Welpen wurden westlich von Zürich geboren. In ganz Appenzell-Ausserhoden gibt es keine Züchter mehr, in Innerrhoden nur noch eine Handvoll. Bereits einmal schon drohte diese Rasse auszusterben, was aber dank des Engagement einiger Männer, wie ja schon erwähnt u.a. Prof. Dr. Heim, vereitelt werden konnte.Heute,1998 steht die Schweiz und wir in Deutschland sind auch nicht weit davon entfernt, wieder vor diesem Problem. Damals war, im Gegensatz zu heute, das Interesse der Bauern an dem heimischen Hund allerdings sehr groß. Interessierte Kreise begannen u.a. mit einem Beitrag des Kantons St.Gallen von 400 Schweizer Franken, aus dem im Appenzellerland und im Toggenburg verbreiteten Haus-und Hütehund, die heute als typisch geltenden Merkmale herauszuzüchten: den mittel großen, gedrungenen Körper, das Stockhaar, die symmetrische Dreifarbigkeit, die dunklen, mandelförmigen Augen, die den schalkhaften und humorvollen Blick bewirken und natürlich das Markenzeichen, das weder "Ringelschwanz ~ noch "Schweineschwänzchen" , sondern Posthornrute genannt sein will.
Inzwischen hat sich die Viehhaltung auf den Appenzeller Höfen verändert. Stallhaltung und elektrische Viehhüter haben dem fleißigen Hund die Arbeit abgenommen. Die Appenzeller Bauern haben nicht mehr den Stolz, wonach zu schönem Vieh auch ein schöner Hund gehört, so Marcus Arbens, Geschäftsführer der Stiftung Pro Specie Rara.
Die Schweizer Bauern kümmern sich nicht mehr um ihren traditionellen Hund ,,weil es keine Subventionen gibt ,,,so sagt Sabina Dörig-Herzig, Vorstandsmitglied des Schweizerischen Clubs für Appenzeller Sennenhunde. Im Schweizer Sennenhund-Verein für Deutschland(SSV) gibt es mittlerweile für alle vier Sennenhundrassen Arbeitskreise. Der Arbeitskreis Appenzeller Sennenhunde hat es sich zu einem besonderen Anliegen gemacht, die Zusammenarbeit, vor allem mit dem Schweizer Club, zu intensivieren und mit ihren Möglichkeiten die gemeinsamen Anliegen zu unterstützen.
Über die Schweiz, Deutschland und den Niederlanden hinaus findet der Appenzeller immer mehr Liebhaber und Freunde. In Belgien, Frankreich, Österreich, Tschechien, Italien, Finnland, oder gar in den USA finden sich mittlerweile etliche Rassevertreter, wobei die Welpenzahlen weltweit bei ca.300 bis 400 liegen dürften.
Zur Zucht werden nur Hunde verwendet, die dem Rassestandard entsprechen. Dieser wird vom Mutterland nach den FCI-Bestimmungen festgelegt. Die einzelnen Rassehundezuchtvereine verlangen über das HD- (Hüftgelenksdysplasie)-Röntgen hinaus - Zuchttauglichkeitsprüfüngen oder auch Ankörungen genannt. Es darf bei uns nur mit HD -Freien, bis max.HD-Leichten Tieren gezüchtet werden. Die u.a. vom Schweizer Sennenhund-Verein für Deutschland entwickelte Zuchtwertschätzung hat sich hierbei als sehr erfolg- und hilfreich erwiesen.
Wesen und Charakter
Im FCI-Standard Nr.45 ist u.a. festgelegt, daß der Appenzeller Sennenhund lebhaft, temperamentvoll, selbstsicher und furchtlos ist, leicht mißtrauisch gegenüber Fremden, ein unbestechlicher Wächter, freudig und lernfähig.
Diese Merkmale wurden durch kontinuierliche Selektion erreicht.
Davon ausgehend, daß der Appenzeller Senn nur einen kerngesunden Hund gebrauchen konnte, der den ganzen Tag und bei jeder Witterung Vieh treiben und hüten rennen und gleichsam hellwach den Hof(meist sehr abgelegen)bewachen und weite Strecken zurücklegen mußte, konnte eine Selektion nur auf hervorragende Tiere erfolgen. Diese Lebens- und Arbeitsweise läßt den logischen Schluß zu daß dem Bläss große Freiräume eingeräumt wurden, aber - und das kennzeichnet diese Rasse nun im besonderes, zwischen ihm und seinem Menschen (auch heute noch ist es häufig der Senn),ein besonderes Verhältnis entstand entstehen mußte.
Besonders glücklich und zufrieden ist der Appenzeller Hund, wenn er mit Aufgaben betraut und beschäftigt wird, ständig seine Menschen in seiner Nähe hat und, besser gesagt, diese es sich zur Selbstverständlichkeit machen, ihren Bläss als Begleiter in allen Lebenslagen bei sich und um sich zu haben.
Inder heutigen Zeit, wo der Appenzeller Sennenhund immer seltener als reiner Vieh- und Treibhund (daher auch die Bezeichnung Trieberli) gehalten wird, sondern vielmehr ein wunderbarer Familien- und Begleithund in unseren Breiten geworden ist, ist es um so wichtiger seinen natürlichen Anlagen gerecht zu werden, um nicht den mißtrauischen, oder gar aggressiven Hund zu bekommen.
Eine Isolation, wie Zwinger- oder Kettenhaltung steigert sein angeborenes Mißtrauen Fremden gegenüber derart, daß es ihn mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zu einem aggressiven Hund machen wird. Hier geben die auf den einsamen Schweizer Höfen gehaltenen Hunde schlechtes Beispiel. Kaum oder gar kein Kontakt zu Fremden und Artgenossen machen oft aus ihm die in der Schweiz so verschrienen giftigen und bissigen Appenzeller.
Jeder weiß heute, daß zuviel und über ein gesundes Maß an Mißtrauen und Ängsten hinausgehendes Verhalten, nicht nur bei unseren Hunden, Streß erzeugt und die Folge daraus ist, daß sich die Lebensqualität verringert. Wer bitte schön will das für seinen Hund? Sie lieber Leser doch wohl nicht! Wer also nicht bereit ist, den Forderungen, die ein Appenzeller Sennenhund an seinen Menschen stellt, nachzukommen, ihm besonders in seinem ersten Lebensjahr eine artgerechte, freundliche aber ganz konsequente Erziehung angedeihen lassen kann, seinem Temperament und seinen natürlichen Anlagen gerecht zu werden, ihm alle Möglichkeiten bietet, die besonders für diese Rasse von Bedeutung sind, sollte vom Kauf eines Appenzeller-Welpen absehen.
Für den aber, der sich schon vor dem Kauf eines Welpen mit Züchtern des Schweizer Sennehund-Vereins in Verbindung setzt, eruiert, wo es geeignete Welpengruppen und Hundeschulen oder Vereine gibt, die auf die besonderen Bedürfnisse und Anlagen dieser Rasse eingehen, in ihrem Angebot, auch Agility und Fährtenarbeit haben und wissen, daß der Appenzeller nicht zu den Gebrauchshunderassen zählt, hat seine Schritte schon in die richtige Richtung gelenkt. Durch Schutzhundarbeit würde das genetisch disponierte Mißtrauen Fremden gegenüber nur negativ verstärkt und könnte ganz schnell in übersteigertes Angriffsverhalten und Aggressivität umschlagen, In Zukunft wird die Verwendung des Bläss sicher nicht mehr im überwiegend gemeinsamen Arbeitsbereich des Bauern liegen, sondern es darf als sicher prognostiziert werden, daß die Zukunft des Appenzeller Sennenhundes im Hundesportbereich zu finden sein wird. Die jüngsten Erfolge, besonders im Agilitybereich sprechen eine deutliche Sprache. Hervorzuheben ist, daß fast ausschließlich alle Appenzeller Hunde von Frauen im sportlichen Bereich geführt werden. Haben Sie auch wirklich ausreichend Zeit für Ihren Vierbeiner? Lieben Sie ausgedehnte Spaziergänge mit viel Abwechslung für sich und Ihren Hund? Genießen Sie es, wenn Ihr Hund auch im Urlaub Ihr Begleiter ist? Und, ist Ihnen wirklich und wahrhaftig klar, daß nur Sie der Kopfhund oder Rudelführer sein können? Steht Ihre Familie voll und ganz hinter Ihrem Entschluß und genau wie Sie die aufrichtige Bereitschaft Ihren Hund als vollwertiges Familienmitglied in Ihrem Rudel zu integrieren?
Können Sie diese Fragen spontan und ohne Einschränkung bejahen, dann ist der Bläss der Hund, der mit Ihnen durch Dick und Dünn gehen wird. Er wird Ihnen seine Anhänglichkeit für jedwede Zuwendung durch noch größere Anhänglichkeit zeigen.
Wird ein Appenzeller Welpe Rasse- und artgerecht aufgezogen, ist seine Kinderliebe geradezu sprichwörtlich. Häufig findet man eine besonders enge Bindung zu Frauen. Es ist anzunehmen, daß diese durch die Aufzuchtphase, die meistens ja den Frauen obliegt, hervorgerufen wird.
Pflege und Futter
Tägliches Bürsten ist durch das pflegeleichte Stockhaar nicht unbedingt erforderlich. Allerdings sollte zur Gewöhnung schon sehr früh mit einer weichen Bürste spielerisch über den Hundekörper gestreichelt werden. Zur Belohnung gibt's dafür dann natürlich ein Leckerchen. Etwa am Ende des ersten Lebensjahres findet der erste Haarwechsel statt. Da ist das tägliche Bürsten, vorzugsweise mit einem Stockhaarstriegel, nötig. Hündinnen haaren in der Regel etwa 6 bis 8 Wochen vor der Läufigkeit. Selbst nach ausgedehnten Matschwetter-Spaziergängen braucht man kaum mehr als ein Handtuch, um seinen Hund wieder sauber zu haben.
Da uns die Futterindustrie heutzutage mit ihrem Angebot überschüttet, ist es ratsam, sich auf die Futterhinweise seines Züchters, oder Tierarztes zu verlassen. Diese werden Sie sicher sehr gewissenhaft beraten.
Achten Sie auf jeden Fall auf ein im Protein- und Fettgehalt niedrig dosiertes Futter, daß sowohl als Trocken- oder Dosenfutter gefüttert werden kann. Auch hier gilt die Regel, weniger ist oft mehr; besonders bei dieser schnellwüchsigen Rasse wirkt sich eine falsche Fütterung häufig ungünstig auf das Wachstum, besonders der Gelenke aus. Ihr Hund sollte gut proportioniert und kräftig sein, aber nicht fett und schwabbelig aussehen.